Willkommen

Dies ist mein erster Blockeintrag überhaupt. Gut so.

Eine der Überschriften für meine Arbeit als Trauerredner ist die Achtsamkeit. Achtsam sein mit sich selbst und den anderen. Die Reihenfolge ist richtig.

Vielleicht müssen wir wirklich älter werden, um so eine Überschrift, so ein Lebensmotto zu wählen. Vielleicht sind es aber auch die vielen Unachtsamkeiten, unsere eigenen und die der anderen, die uns lehren, aufmerksamer, achtsamer zu sein.

Ich habe in diesem Jahr ein wundervolles Buch geschenkt bekommen. „Achtsam gärtnern“. Geschrieben hat dieses Buch Stefanie Syren.

Tatsächlich ist es so, dass der Garten uns vieles lehren kann, was mit Achtsamkeit zu tun hat. Achtsam sein heißt nicht, dass wir fehlerfrei werden. Achtsam sein heißt auch nicht, dass uns alles gelingt.

Aber mit Achtsamkeit gelingt es uns, mehr zu sehen, mehr zu erspüren und Dinge zuzulassen, die ohne unser Zutun passieren.

„Wenn du dir einen Apfelbaum lange genug betrachtest, weißt du, was er braucht.“ Nun, mir gelingt das nicht immer. Aber der Gedanke, der dahinter steht, ist für mich wichtig. Betrachten und Zuhören haben sehr viel Gemeinsames, sind vielleicht wie Bruder und Schwester. Und ohne zu betrachten, ohne zuzuhören, gelingt keine Achtsamkeit.

„Perfektionisten fällt es schwer, sich im Garten zu verwirklichen. Wenn Planung, Wissen und umsichtiges Arbeiten Hand in Hand gehen, entwickelt sich vieles so wie erwartet – manches wird trotzdem anders oder gar nicht gedeihen. Das ist in Ordnung. Der Garten lehrt uns, dass wir nicht alles in der Hand haben und es auch nicht haben müssen. Das altmodische Wort Demut ist im Umgang mit Pflanzen durchaus zeitgemäß.“

Wenn wir das Wort Garten mit dem Wort Leben ersetzen, dann heißt der letzte Satz:

Das Leben lehrt uns, dass wir nicht alles in der Hand haben und es auch nicht haben müssen. Das altmodische Wort Demut ist im Umgang mit Menschen durchaus zeitgemäß.

Auch und gerade am Ende eines Lebens hat dieser Satz für mich eine tiefe Bedeutung.

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