Stille

Sicherlich haben auch Sie schon einmal an einer belebten Straße eine alte Kirche betreten … Auf der Straße wogt der Verkehr, Motorengeräusche, Hupen, vielleicht noch die Sirene eines Krankenwagens. Auf den Fußwegen geschäftiges Hin- und Hergehen …

Sie öffnen das Portal, treten in den Innenraum der Kirche und dann kommt der Moment, wo Sie das Portal schließen … Plötzlich sind die Geräusche wie weggeschluckt, vielleicht sind sie gar nicht mehr zu hören. Es ist gleichsam so, als hätte das schwere Kirchenportal alle Geräusche der Straße in sich aufgesogen.

Ihr Blick richtet sich in den großen Innenraum. Sie nehmen die hohen Säulen wahr, die gewölbten Decken, das hereinflutende Licht von den hohen Fenstern und – Stille …

Jetzt sind es nur noch die eigenen Schritte, die Sie hören, bis Sie einen Platz gefunden haben, an dem Sie verweilen möchten.

Es gibt keine Geräusche mehr, nur noch Schauen und Betrachten. Sie tauchen ein in diese Stille. Sie lassen sich berühren von dem, was Sie sehen und von den Gedanken, die ganz unwillkürlich in Ihnen aufsteigen und wieder gehen …

Meine wundervolle Freundin S. schrieb mir unlängst: „Stille ist die Sprache Gottes.“

 

Der indische Philosoph Osho hat den Weg zu uns selbst über die Stille so beschrieben:

„Die authentische Frage ist: „Wer bin ich?“

Und die einzige Möglichkeit, es herauszufinden ist: still zu sein, aufmerksam, wach, deine Gedanken zu beobachten und sie verschwinden zu lassen.

Eines Tages stellst du fest, dass alles still geworden ist … nicht ein Gedanke regt sich. Alles ist zum Stillstand gekommen, als sei die Zeit stehen geblieben.

Und plötzlich bist du aus einem langen, langen Schlaf erwacht, …“

Ein Gedanke zu „Stille

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