Ein später Herbsttag im Garten. Die letzten Rosenblüten und das Purpur der Fetthenne sind die beinahe letzten Farbtupfer. Die Samenstände der abgeblühten Stauden des Sonnenhutes wirken bescheiden ohne ihre sonnentrunkenen Blütenblätter. Das erste Laub der Obstbäume liegt auf der Wiese und nur der späte Boskop leuchtet rot aus den Zweigen.
Die Zeit scheint still zu stehen in diesem ruhigen Atmen und Warten auf den Winter. Das Vergängliche still zu betrachten und wirken zu lassen – und zu erleben, wie schön das Vergängliche sein kann …
„Im Herbst steht in den Gärten die Stille, für die wir keine Zeit haben.“ (Victor Auburtin)
Der Kommentar meiner Freundin S. ist eine wunderschöne und wichtige Erweiterung:
„Wenn Du dem Rauschen des Meeres zuhörst oder einem Gewitter oder dem Prasseln des Regengusses, dann leg dein Ego beiseite, denn Du brauchst es jetzt nicht.
Das Meer wird dich nicht angreifen und der Regen und die Bäume auch nicht. Du brauchst Dich nicht vor Ihnen zu schützen.
Sei einfach offen für das Leben und für die ganze Existenz. Dann werden diese Momente immer öfter kommen. Und bald wird dein ganzes Leben diese Qualität annehmen.
Wo immer Du auch bist, zu Hause, bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin – du kannst jedes Geräusch und sogar Lärm dazu nutzen, nach innen in einen Raum der Ruhe und Stille zu gehen.“
Quelle: www.sterben-leben.de
Danke, liebe S.
Und noch einmal Osho mit einem ganz anderen Gedanken zur Stille. Eine Einladung zum Nachspüren:
In tiefer Stille gibt es kein Mein und Dein.
Das Leben ist einfach Leben;
es ist ein einziger Strom.
Wir sind durch unsichtbare Fäden verbunden.
Wenn ich Dich verletze, verletze ich mich.
Wenn ich mich verletze, verletze ich Euch alle.