Ruhe in Frieden – das sagt man so leicht dahin. „Doch diesen Frieden muss man einem Verstorbenen auch schenken“, sagt Andreas Herda. Als Trauerredner begleitet er Angehörige in den letzten Stunden bis zur Beisetzung.
„Spätestens jetzt muss man vergeben können, abschließen“, sagt der 54-Jährige. „Man kann jetzt nichts mehr geraderücken.“
Eine respektvolle Trauerfeier sollte für ihn ein Erlebnis sein, das nicht nur wegen seiner Traurigkeit in Erinnerung bleibt, sondern auch wegen der Würde des Augenblicks.
Das bedeutet aber nicht, dass Andreas Herda in seiner Rede nur Gutes über den Verstorbenen sagen möchte. „Auch die Brüche in der Biografie sind wichtig“, sagt er. Dafür nimmt er sich viel Zeit, um mit den Angehörigen zu reden. Zuhören, einfühlen, achtsam sein und erst dann Worte finden – das ist seine Philosophie.
Der Tod ist nicht gerade ein beliebtes Thema für die Kaffeetafel. Doch statt sich selbst zu fragen: „Wie lange hab ich noch?“ sollte man sich für Herda lieber fragen: „Wie intensiv habe ich gelebt?“ (SZ/hbe)
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